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Guy Ben-Ner

*1969 Ramat Gan/Israel, lebt und arbeitet in New York



Projekt: Ich gäbe es dir wenn ich könnte, aber es ist nur geliehen

Dem Aspekt der Mobilität in der Fahrradstadt Münster widmet sich der israelische Künstler Guy Ben-Ner in seinem Projekt "I`d give it to you if I could but I borrowed it". Ben-Ner stattet eine Reihe von Fahrrädern mit Bildschirmen und Videoplayern aus und installiert sie in der Stadt. Diese umgebauten Fahrräder werden zu sogenannten „Bild-Maschinen“. Die Besucher können über die Fahrradpedalen die Geschwindigkeit des Films selbst steuern und die Bilder vorwärts oder rückwärts zum Laufen bringen. Zu sehen ist ein Film, der den Künstler auf einer Fahrradtour durch die Stadt zeigt.


Sein Fahrrad ist ein Ready-Made-Objekt: Guy Ben-Ner wird vor der Ausstellung eine Auswahl bekannter Ready-Mades auseinanderbauen und zu einem voll funktionsfähigem Fahrrad zusammensetzen. Das Projekt führt der Künstler gemeinsam mit seinen Kindern durch. Die Themen Familie, Erziehung und das Bild des Mannes fließen immer wieder in das Werk von Ben-Ner ein.

Biographie

Seinen internationalen Durchbruch erzielte der Videokünstler Guy Ben-Ner 2005, als er Israel auf der Biennale in Venedig vertrat. Seine dort präsentierte Arbeit ‚Treehouse Kit’ dreht sich um eine Art Baum aus Möbelteilen, der vom Künstler zu einem Überlebensbaum ausgebaut wird, so dass er einer modernen Variante eines Robinson Crusoe dienlich sein kann. Als einsam Überlebender zeigte sich Ben-Ner, der 2003 in New York sein Kunststudium abschloss, bereits in ‚Berkeley’s Island’ (1999), wo er als gestrandeter Künstler neben einer Palme auf einer Sandinsel inmitten seiner Küche hockt. Der gleichsam domestizierte Künstler fügt sich nur widerwillig den Rollenzuweisungen zeitgenössischer Familien. Er thematisiert sein unbefriedigtes Begehren während der Hausarbeit und betont die Inkongruenz zwischen dem klischeehaften Furor des Künstlers oder der Wildheit des Mannes mit moderner Lebensführung. Ben-Ner setzt seinen Körper in den performativen Videos dazu ein, ein Selbstporträt als Familien-Mann (Edelsztein) zu zeichnen. Als solcher beschäftigt er sich beispielsweise in ‚Wild boy’ (2004) mit der Vermittlung von Alltagskultur an seinen Sohn oder verwandelt in ‚Moby Dick’ (2000) die eigene Küche in einen Walfänger, der nicht wie in dem gleichnamigen Roman von Herman Melville animalischen Legenden nachjagt, sondern tradierte Mythen hinterfragt. Ben-Ners filmische Selbstporträts zeigen den Künstler nach seiner Ankunft in der Wirklichkeit.

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