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Michael Asher

*1943 Los Angeles, lebt und arbeitet in Los Angeles




Projekt: Installation Münster (Caravan)

Ein Wohnwagen ist ein Wohnwagen – was sonst? In Münster ist er eine Ikone. Alle zehn Jahre im Sommer steht ein scheinbar herrenloser Caravan Woche für Woche auf einem anderen Platz. An jedem Montag, dem Tag, an dem Museen für Besucher geschlossen sind, wird der Caravan umgeparkt. Die Standorte hat Michael Asher 1977 festgelegt. 2007 realisiert der amerikanische Künstler zum vierten Mal sein Caravan-Projekt, damit hat er als einziger an jeder Ausgabe der Skulptur Projekte teilgenommen. Das Modell des Wohnwagens, ein Eriba Familia BS, mag heute ein Oldtimer sein, die Installation ist in 30 Jahren eine ebenso einfache wie schlagende Langzeitstudie der Stadt Münster geworden. Ein freistehendes Objekt wird in Beziehung zu seinem Standort gesetzt und macht so die Veränderungen in der Stadt deutlich.


An Ashers Projekt, das seit 1977 mit Fotos dokumentiert ist, lässt sich ablesen, welchen Wandlungen die Stadt seit damals unterworfen war. Manche der Orte, die 1977 noch existierten, sind heute verschwunden. 2007 bleibt der Caravan an fünf Wochen in der Garage, da seine einstigen Parkplätze nicht mehr existieren. Es zeigt sich, der Wohnwagen hat seismografische Qualitäten.
Standorte

Biographie

Michael Asher ist bereits zum vierten Mal Teilnehmer der Skulptur Projekte. 1977, 1987 und 1997 griff er jedesmal zur selben Methode: Durch die Positionierung eines Wohnwagens an wechselnden Orten in Münster entwickelte er einen gleichbleibenden Rahmen für eine jeweils neue Sicht auf die Stadt. Was 1977 als ein minimalistisch-konzeptuelles und früh-kontextuelles Spiel begann, wurde 1987 und 1997 zum Objektiv für die exemplarische Stadtentwicklung. In der direkten Gegenüberstellung der an den jeweiligen Standorten angefertigten Photographien lässt sich ablesen, ob und wie sehr sich städtische Kontexte in den vergangenen 30 Jahren verändert haben. Darüber hinaus gilt Ashers Interesse dem Aspekt der Beweglichkeit, den die Konstellation aus genormter, unabänderlicher Form und wechselnden Standorten hervorbringt: Der immer gleiche Wohnwagen durchläuft im Verlauf von 30 Jahren unterschiedliche Stationen urbaner Umgebung, ohne sich dabei selbst zu verändern.

Ashers experimentelle Versuchsanordnung und seine Methode des Blickwechsels hat der Künstler mit Bezug auf Kunstmuseen als 'dislocations' bezeichnet. Sein Ziel ist es, durch räumliche Umschichtungen und Veränderungen automatisierte Vorstellungen von Anordnungen und Ordnungen bewusst zu machen.

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