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Tue Greenfort

*1973 Holbæk / Dänemark, lebt in Frankfurt und Berlin



Projekt: Diffuse Einträge

Ort des Geschehens ist nicht Schloss Hellbrunn, auch nicht die Kasseler Wilhelmshöhe: Es sind die Wasserspiele auf der Plattform am Aasee. Ein Jauchepumpenwagen schießt eine Wasserfontäne weit in den See hinaus. Gegen seine Form lässt sich nichts sagen, nachts beleuchtet, strahlt der Güllewagen silbrig hell das Licht zurück – es ist nur der Geruch der Gülle, der vielleicht unangenehm berührt. Dieser Geruch ist jedem Münsteraner wegen der fast 15.000 Kühe und 85.000 Schweine im Umland gut bekannt. Dieser Güllewagen jedoch verspritzt keine Gülle, sondern das Wasser des Aasees, das er mit einer Pumpe in sein Inneres saugt, wo es mit einer Lösung von Eisen(III)-Chlorid angereichert, mit großem Druck über den See gespritzt wird. Der Aasee wurde bereits vor dem Ersten Weltkrieg künstlich angelegt (ein Rückhaltebecken für die Regenmassen, die in jedem Frühjahr und Herbst für Überschwemmungen sorgten) und in den 1970er Jahren auf seine heutigen Ausmaße vergrößert. Der Aasee ist ein flaches Gewässer und leidet vor allem unter den Phosphat-Zuflüssen durch Düngemittel und Gülle, die über verschiedene Bäche in den See gelangen und zu einer regelmäßigen Algenpest führen. Tue Greenfort versteht seine Arbeit als kritischen Kommentar auf diverse Versuche, die Wasserqualität des Aasees durch „Impfungen“ mit Eisen(III)-Chlorid zu verbessern. Handelt es sich hier doch ausschließlich um eine kosmetische Maßnahme, eine Symptombekämpfung, deren Ziel nicht die konkrete Ursachenbekämpfung zu sein scheint, sondern die Aufrechterhaltung einer künstlichen Idylle.


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